Familie Gnaphosidae Banks, 1892

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1

Körper ameisenförmig, das meist schlanke und dunkle Opisthosoma oft mit einer sattelförmigen Einschnürung und weissen Flecken oder  querverlaufenden weissen Binden, männliches Opisthosoma ohne Scutum, Beine und Pedipalpen schlank. Opisthosoma mit iridiszierenden / metallisch leuchtenden schuppenförmigen Haaren, im Sonnenlicht leuchtend,  männlicher Pedipalpus einfach

Micaria

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Anders. Körper manchmal ameisenförmig, das Opisthosoma kann ähnlich aussehen, aber iridiszierende / metallisch leuchtende schuppenförmige Haare fehlen immer, männliches Opisthosoma mit oder ohne Scutum, Beine schlank oder kräftig

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2
(1)

Metatarsus III und (oft weniger ausgeprägt) IV ventral-apikal mit einer querverlaufenden Reihe zahlreicher steifer, gerader und recht schlanker Haare oder Borsten (“Putzkamm”)

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Metatarsus III und IV ohne solch einen “Putzkamm”

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3
(2)

Metatarsus III und (oft weniger ausgeprägt) IV ventral-apikal mit “Putzkamm”, männliches Opisthosoma meist mit dorsalem Scutum in der basalen Hälfte

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Metatarsus III und IV auch ventral-distal mit “Putzkamm” oder einem abgesetzten Haarbüschel, Embolus lang bis sehr lang, das männliche Opisthosoma mit dorsalem Scutum,  Vulva mit langen, gewundenen Gängen

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4
(3)

Fast kreisförmige Anordnung der Augen, Körperlänge 1.9 mm, dorsoventral bemerkenswert flach, bleiche Körperfärbung

Cryptodrassus

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Keine kreisförmige Anordnung der Augen

Synaphosus

5
(3)

Cheliceren vorne mit einer auffälligen Gruppe steifer Borsten, manchmal stachelartig

Trachyzelotes

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Keine Gruppe solcher Borsten

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6
(5)

Embolus meist stark gewunden (meist mehrere Windungen und selten nur 1.5 Umläufe) in distaler Bulbusposition und fast in einer Ebene, Epigyne/Vulva wie Abbildung, Körperfärbung meist einheitlich gelb oder hellbraun, selten zweifarbig

Setaphis

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Anders

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7
(6)

Hintere Augenreihe deutlich prokurv, hintere Mittelaugen gross und sich fast berührend, Embolus kräftig, Epigyne mit Mittelplatte

Camillina

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Hintere Augenreihe gerade oder fast gerade, hintere Mittelaugen variable, (die Bestimmung der Weibchen kann schwierig sein)

  8  

8
(7)

Hintere Mittelaugen gross und fast aneinander grenzend, männliches Opisthosoma ventral mit zahlreichen stachelartigen Borsten, mindestens in der Mitte hinter der Epigastralfurche, männliche Pedipalpentibia bei einigen Arten mit einer Bürste aus Haaren, Terminalapophyse gross und zweigeteilt, Epigyne bei einigen Arten mit T-förmiger Mittelstruktur

Drassyllus

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Hintere Mittelaugen variabel, männliches Opisthosoma ohne solche Borsten, Genitalstrukturen anders

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9
(8)

Hintere Mittelaugen gross, männlicher Pedipalpus mit relativ langem Embolus, im linken Pedipalpus im Uhrzeigersinn angeordnet, der grosse Konduktor ragt ventral vor und steht in der Mitte des Embolus weit hervor, manchmal mit retrolateraler Patellarapophyse. Epigyne breiter als lang

Berinda

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Hintere Mittelaugen gross oder klein, männlicher Pedipalpus anders

  10  

10
(9)

Kleine Spinnen von 2-3 mm, männlicher Pedipalpus an Patella und Tibia retrolateral mit einem Feld dichter Haare, Tibialapophyse kurz und dorsal gebogen oder mit membranösem Teil, Medianapophyse reduziert oder fehlend, Vulva mit einem Paar rezeptakulaartiger „Säcke“

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Meist grössere Tiere, männlicher Pedipalpus an Patella und Tibia retrolateral ohne dichtes Haarfeld (dorsale Tibialhaare gibt es in der Zelotes erebeus Artengruppe, die Tibialapophyse kann ähnlich sein, Medianapophyse nicht reduziert)

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(10)

Körperlänge 2-3 mm, männlicher Pedipalpus an Patella und Tibia retrolateral mit einem dichten Haarfeld, Tibialapophyse kurz und dorsal gebogen, Medianapophyse reduziert oder fehlend, Vulva mit einem Paar rezeptakulaartiger „Säcke“, gelb-braun bis mittelbraun gefärbt

Zelominor

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Körperlänge 3 mm, männlicher Pedipalpus an Patella und Tibia retrolateral mit steifen Haaren, Tibialapophyse mit membranösem Teil, Medianapophyse fehlend, Weibchen unbekannt, gelblich-grau gefärbt, Opisthosoma mit hellbraunem Scutum

Turkozelotes

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(10)

Bulbus prolateral ohne zusätzliches Interkalarsklerit, Pedipalpentibia proventral apikal mit deutlicher Aufwölbung, stärker entwickelt als bei Zelotes, Epigyne mit einer langen Vertiefung, vorne mit einer (niemals paarigen) helmartigen Tasche, Receptacula seminis deutlich getrennt

Urozelotes

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Bulbus prolateral  mit zusätzlichem Interkalarsklerit, Pedipalpentibia proventral apikal ohne deutliche Aufwölbung. Epigyne vorne meistens mit paarig angeordneten sichelförmigen Taschen, bei einigen Arten mit einer einzigen helmartigen Tasche

Zelotes

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(2)

Männlicher Pedipalpus mit stark verlängerter Medianapophyse, Epigyne wie in Abbildung

  14  

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Anders

  15  

14
(13)

Männlicher Pedipalpus mit sehr langer Tibialapophyse, Epigyne wie in Abbildung, Prosoma gelb-braun, Cheliceren braun, Beine und Pedipalpen gelb

Sidydrassus

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Männlicher Pedipalpus mit kurzer Tibialapophyse, Epigyne wie in Abbildung, Epigyne vorne mit helmartiger Struktur wie in Abbildung

Talanites

15
(13)

Männlicher Pedipalpus mit einem Konduktor in distaler Position, lang und transparent, Embolus fast spiralig in distaler Position, schräg und fast vertikal, Epigyne ohne helmartige Struktur

Anagraphis

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Anders

  16  

16
(15)

Trochanter (vor allem III-IV) tief aber nicht breit eingekerbt, männlicher Pedipalpus mit ungeteilter oder (selten) fehlender Tibialapophyse, Bulbusstrukturen eher einfach und recht einheitlich, Epigyne und Vulva sehr einheitlich, mit grosser Vertiefung und zwei Paaren gut sichtbarer Receptacula seminis

Drassodes

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Trochanter nicht eingekerbt, wenn, dann nur wenig tief aber breit, die anderen Merkmale verschieden

  17  

17
(16)

Männlicher Pedipalpus mit geteilter Tibialapophyse, Embolus spiralig in distaler und fast vertikaler Position, Epigyne / Vulva länger als breit, sehr einheitlich, mit einem Paar grosser Vertiefungen und stark gewundenen Gängen

Drassodex

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Anders

  18  

18
(17)

Fovea fehlt völlig (manchmal gibt es eine dünne schwarze Linie), kleine, blasse Spinnen von 1.5 – 3 mm Köperlänge, mit sehr grossen vorderen oder hinteren Mittelaugen auf gemeinsamem dunklen Feld

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Fovea normal ausgeprägt, Augen unterschiedlich

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19
(18)

Hinterer Chelicerenfurchenrand mit zwei breiten und mehr oder weniger rechteckigen Zähnen, männlicher Pedipalpus mit langem Embolus, basal am Bulbus entstehend, Epigyne mit langem Scapus

Leptodrassus

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Hinterer Chelicerenfurchenrand mit 2-3 spitz zulaufenden Zähnen

  20  

20
(19)

Hinterer Chelicerenfurchenrand mit ?2-3 spitz zulaufenden Zähnen, Embolus kurz, Epigyne vorne mit grosser Haube

Leptopilos

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Hinterer Chelicerenfurchenrand mit zwei (selten drei) spitz zulaufenden Zähnen, männlicher Pedipalpus mit langem Embolus basal am Bulbus entstehend und kleiner Protuberanz am Tegulum, Epigyne ohne Scapus oder Haube, manchmal mit grosser Vertiefung

Leptodrassex

21
(18)

Hinterer Chelicerenfurchenrand mit großen/langem gerundeten Lobus und 1-2 kleinen Loben, die Linsen der kleinen hinteren Mittelaufen in einer transversen Position und schlitzförmig reduziert, Gnathocoxen stark konvergierend, Opisthosoma schwarz mit hellen Flecken oder querverlaufender  Zeichnung, männliches Opisthosoma mit Scutum, Tibia des männlichen Pedipalpus ohne Apophyse, die Spinnen sehen ameisenartig aus und fressen Ameisen

Callilepis

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Anders

  22  

22
(21)

Hinterer Chelicerenfurchenrand mit breit gezähntem Kiel, Gnathocoxen über dem Labium stark konvergierend, normalerweise kein Scutum am männlichen Opisthosoma (einige Pterotricha Arten haben ein kurzes vorderes Scutum)

  23  

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Hinterer Chelicerenfurchenrand anders, meist mit 0-3 (selten mehr) spitz zulaufenden Zähnen, Gnathocoxen nicht stark konvergierend, eher gerade, oft lang, Scutum am männlichen Opisthosoma vorhanden oder fehlend

  27  

23
(22)

Hintere Augenreihe viel breiter als die vordere Augenreihe, hintere Mittelaugen weniger entfernt voneinander als die Seitenaugen, Embolus lang, in prolateraler Längsposition, Epigyne mit Scapus, Opisthosoma einfarbig

Gnaphosa

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Hintere Augenreihe nicht viel breiter als die vordere Augenreihe und/oder hintere Seitenaugen näher an den Mittelaugen, Embolus anders, Epigyne ohne Scapus, Opisthosoma nicht selten mit Zeichnung

  24  

24
(23)

Tarsen ventral mit zwei Reihen stachelartiger Borsten statt Scopula, Patella IV lateral mit Borsten, ausgedehnte vordere Spinnwarzen mit 6-9 grossen Spinndrüsen, kreisförmig angeordnet, aber in zwei Gruppen arrangiert, wenn zurückgezogen, Tibia des männlichen Pedipalpus ventral mit vorstehendem und sklerotisiertem Grat, aber ohne echte Apophyse an dieser Stelle, Epigyne länger als breit mit einer grossen vorderen Vertiefung oder Grube, die geteilt sein kann

Pterotricha

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Anders

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25
(24)

Patella IV mit 0-1 retrolateralen Borsten

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Patella IV mit mehreren  retrolateralen Borsten

Minosia

26
(25)

Patella IV mit einer retrolateralen Borste, die Tibia des männlichen Pedipalpus mit einer einzigen retrolateralen Apophyse, die ventral ohne Sklerotisierung vorsteht, das Cymbium dorsal in der distalen Hälfte mit Scopulae, Epigyne mit zentraler Vertiefung

Berlandina

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Patella IV ohne  (selten eine einzige) retrolaterale Borste, Tibia des männlichen Pedipalpus mit retrolateraler Apophyse sowie mit einer unsklerotisierten retroventralen Apophyse, Epigyne mit einer grossen Vertiefung, die geteilt sein kann

Nomisia

27
(22)

Opisthosoma dorsal meist zweifarbig mit schwarzem und weissem Muster (Haare können abgerieben sein), männliches Opisthosoma mit grossem, dorsalen Scutum, eine sklerotisierte und sichelförmige Medianapophyse fehlt

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Opisthosoma einfarbig, nur selten mit dunklem Muster im hinteren Bereich,  männliches Opisthosoma mit oder ohne dorsales Scutum, sklerotisierte Medianapophyse häufig vorhanden

  32  

28
(27)

Fovea unauffällig, hinterer Chelicerenfurchenrand mit zwei kleinen Zähnen, Pedipalpenfemur ventral ausgebeult, Bulbus einfach und schlank

Aphantaulax

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Fovea gut sichtbar, hinterer Chelicerenfurchenrand mit 0-1 Zähnen

  29  

29
(28)

Hintere Mittelaugen gross und meist weniger als einen Durchmesser voneinander getrennt, hinterer Chelicerenfurchenrand mit kleinem Lobus, männlicher Pedipalpus mit breiter Tibialapophyse, Epigyne / Vulva mit grossen, nierenförmigen Receptacula, Spinnen mit ameisenartiger Bewegung

Phaeocedus

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Hintere Mittelaugen kleiner und meist mit mehr als einem Durchmesser voneinander getrennt, hinterer Chelicerenfurchenrand glatt oder mit einem Zahn, Genitalstrukturen anders oder ähnlich

  30  

30
(29)

Hinterer Chelicerenfurchenrand glatt

Poecilochroa

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Hinterer Chelicerenfurchenrand mit einem einzigen kleinen Zahn

  31  

31
(30)

Opisthosoma dorsal dunkel mit hellen Flecken, männlicher Pedipalpenfemur mit ventro-basalem Auswuchs, Epigyne wie in Abbildung, mit zwei Paaren Receptacula seminis

Kishidaia

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Opisthosoma und Prosoma dorsal mit deutlichen hellen und dunklen Längsstreifen, männlicher Pedipalpenfemur ohne Auswuchs, Vulva mit einem Paar Receptacula seminis

Cesonia

32
(27)

Tibia IV mit oder ohne dorsale Borsten, männliches Opisthosoma mit Scutum wie Abbildung (Weibchen sind schwierig zu bestimmen, daher sollten alle Alternativen berücksichtigt werden)

  33  

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Tibia IV ohne dorsale Borsten, männliches Opisthosoma ohne Scutum

  36  

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(32)

Tibia IV mit 2 dorsalen Borsten, hinterer Chelicerenfurchenrand mit zwei Zähnen,  hintere Augenreihe ungefähr gerade, männlicher Pedipalpus mit einer kurzen und geteilten Tibialapophyse, Epigyne mit langem Scapus

Sosticus

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Tibia IV mit 0-1 dorsalen Borsten, hinterer Chelicerenfurchenrand häufig mit einem einzigen Zahn, männlicher Pedipalpus mit ungeteilter Tibialapophyse,  Epigyne ohne Scapus

  34  

34
(33)

Retrolaterale Borste auf Patella IV fehlt, hintere Augenreihe gerade oder leicht prokurv, Augen meist recht gross, hinterer Chelicerenfurchenrand meist zahnlos (selten mit einem Zähnchen)

Macarophaeus (keine europäischen Arten)


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Patella IV mit retrolateraler Borste, Medianapophyse vorhanden, hinterer Chelicerenfurchenrand mit Zähnchen

  35  

35
(34)

Hintere Augenreihe stark prokurv mit grossen Augen

Echemus

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Hintere Augenreihe nur leicht prokurv mit recht kleinen Augen, weit auseinanderstehend

Scotophaeus

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(32)

Tibia I-II meist mit zwei Paaren ventraler Borsten, Labium so lang wie breit,  männlicher Pedipalpus mit spitzer Tibialapophyse, Epigyne vorne mit helmartiger Struktur

Parasyrisca

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Tibia I-II ventral ohne Borsten, Labium länger als breit, männlicher Pedipalpus mit einer am Ende meist breiten Tibialapophyse, und /oder mit Kiel, Epigyne vorne meist mit mehreren querlaufenden Falten oder (selten) mit einem einzigen sklerotisierten Grat

Haplodrassus

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Pseudodrassus ist in diesem Schlüssel nicht berücksichtigt. Murphy (2007) schreibt zum einzigen Nachweis für Europa (Pseudodrassus ricasolii): “Described from a juvenile by Caporiacco (1935). Description in the literature of congeners are inconsistent.” Es wird also schwierig, die Identität dieser Art zu klären und daher konnte auch die zugehörige Gattung hier nicht berücksichtigt werden.

Pseudodrassus

Mit freundlicher Genehmigung des Autors basiert dieser Schlüssel auf Wunderlich J (2011) Taxonomy of extant and fossil (Eocene) European Gnaphosidae. Beitr Araneol 6: 19-97 (Publishing House Joerg Wunderlich)

Weitere Gattungen